Zum 25. Todestag von Karl Plattner ehrt die Gemeinde Mals mit einer Ausstellung im Museum des Klosters Marienberg den Maler Karl Plattner, geboren und aufgewachsen in Mals, der mit zu den bedeutendsten Malern Tirols gehört. Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden seine Malser Frühwerke. Die Ausstellung wird am 21. Januar 2011 um 17 Uhr im Museum des Klosters von Marienberg eröffnet und bleibt dort bis einschließlich 20. März 2011 geöffnet. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 13.00 bis 16.00 Uhr, Samstag 10.00-16.00 Uhr, Sonntag geschlossen. Organisiert wird diese Ausstellung von der Gemeinde Mals und dem Bildungsausschuss Mals. Im Rahmen der Ausstellung finden Klassische Konzerte statt.
Die Auftragsarbeit für eine kleine Kirche in Alsack in der Gemeinde Mals (Pietà, 440 x250 cm gewachste Kasein-Tempera auf Holz), sprengt den zeitlichen Rahmen der Malser Frühwerke; sie entstand in den Jahren 1959 bis 1961. Der temporäre Transfer der Arbeit stellt jedoch die Pietà in einen Gesamtzusammenhang der Ausstellung.
Ein wesentlicher Werkblock der Arbeiten von Karl Plattner erstreckt sich im Obervinschgauer Raum über rund 15 Jahre. Die Schaffensperiode ließ beispielsweise Bilder wie jenes in der Kirche in Lichtenberg aus dem Jahre 1947 oder die Christus-Szene in der Kirche St. Johann in Prad 1948 entstehen.
Das Frühwerk von Plattner erfuhr bislang nur geringe Aufmerksamkeit. So bereichern wenig bekannte Arbeiten die Ausstellung: die Studien zur Pietà in Alsack, frühe Zeichnungen und Arbeiten auf Papier. Die selten gesehenen und veröffentlichen Arbeiten bieten einen Blick auf die Anfänge des Malers und seine künstlerische Entwicklung. Der verwinkelte und der für Plattner so charakteristische Stil von Figuren in abstrakter Umgebung setzte sich erst nach 1950 durch.
„Ich beneide dich so sehr um deine Spaziergänge im Vinschgau, besonders der Weg von Schleis nach Burgeis der Etsch entlang – wenn ich in Krise bin, wird meine Vorstellungsgabe sehr lebendig, im Gedanken lege ich den selben Weg zurück. Dazu noch bis Marienberg, wo ich die Malser Haide vor mir liegen sehe, und siehe, ich finde wieder den Weg – und ein gesundes und echtes Verhältnis zu meiner Arbeit. (3. Brief an Marjan Cescutti, Paris, 17. Februar 1980). Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass eine ähnlich starke, jedoch vollkommen anders gelagert Sehnsucht Teil jener Antriebsfeder war, die Karl Plattner nach Paris, Mailand und Florenz zog, die ihn von Europa nach Brasilien trieb und wieder zurück nach Mailand. Und letztlich noch einmal an die Côte d’Azur, bevor er sich, in Mailand, am 8. Dezember 1986 das Leben nahm.
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