Auf einer unscheinbaren Wiese beim Paulihof, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sankt Benedikt Kirche mit den berühmten romanischen Fresken, wird gerade die Dorfgeschichte von Mals neu geschrieben. Archäologen der Universität Innsbruck legen dort antike Gebäude frei, die in das 1. Jh. n. Chr. zurückreichen. Der Fundplatz ist bereits seit dem Jahr 2008 bekannt. Im Zuge der Arbeiten für den Bau der Beregnungsanlage „Untere Malser Haide“ durch das Bonifizierungskonsortium Vinschgau konnten mehrere archäologisch relevante Fundstellen auf der Malser Haide, in Laatsch und eben hier am Paulihof in Mals lokalisiert werden.
Bild: römische Bronzefibel Dank des Wohlwollens seitens des Eigentümers Markus Hafner konnte das Amt für Bodendenkmalpflege der Provinz Bozen am Paulihof systematische archäologische Untersuchungen durchführen. Dabei kamen mehrere Mauerreste in Mörteltechnik einer römischen Siedlung zum Vorschein. Aufgrund der Mauertechnik sowie der Keramikfunde kann eine Nutzung von der frühen Kaiserzeit (1. Jh. n. Chr.) bis in die Spätantike oder frühes Mittelalter (5.- 8. Jh. n. Chr.) angenommen werden. Die Ausgrabungen am Paulihof im Juni dieses Jahres wieder aufgenommen. Ziel des zweijährigen Forschungsprojektes ist es, diesen Fundplatz akribisch auf archäologische Spuren hin zu untersuchen und die daraus gewonnenen Informationen mit jenen der anderen beiden neu entdeckten Fundplätze zu vernetzen. Dadurch soll es möglich werden, die römische Siedlungsgeschichte auf dem Gemeindegebiet von Mals greifbar zu machen.
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